z. B.
Schmerzen nach Operationen oder Verletzungen
Schmerzen nach Operationen bzw. Verletzungen (postoperative, posttraumatische Schmerzen) treten akut auf und halten in den meisten Fällen nur wenige Tage bis Wochen an. Sie üben eine Warnfunktion aus, können aber in eine chronische Form übergehen. Hierbei geht Warnfunktion verloren, und die Schmerzen werden zu einer selbständigen Krankheit, die nur langwierig und mit großer Geduld zu behandeln ist. Dementsprechend ist auch eine sorgfältige Aufklärung des Patienten vor der Operation nötig, damit ihm die wichtigsten Möglichkeiten der Schmerzbehandlung vor, während und nach dem Eingriff bekannt sind und er selbst an der schnellen Schmerzlinderung bzw. Vermeidung der Chronifizierung von Schmerzen aktiv mitarbeiten kann. Das Ausmaß der Operation ist für die Stärke der postoperativen Schmerzen und ihre Dauer nicht immer entscheidend.
Brust- und Brustbeinschmerzen (Tietze Syndrom)
Ursache für die unspezifischen, brennenden Brust- und Brustbeinschmerzen können Störungen im Übergangsbereich vom Brustbein zur Rippe sein, die durch haltungsabhängige Überlastung oder Brüche, auch kleinsten Ausmaßes, nahe am Knorpelgelenk auftreten. Die Schmerzen treten häufig links auf und strahlen auch in den linken Arm hinein, so dass mitunter ein Verdacht auf Herzinfarkt geäußert wird. Bei Druck auf die betroffenen Rippenansätze am Brustbein kommt es zu einer starken Schmerzattacke. Häufig – und ganz regelmäßig nach Brustoperationen (Sternotomie) – finden sich gleichzeitig schmerzauslösende Funktionsstörungen der Costotransversalgelenke (Wirbel-Rippengelenke), die immer mitbehandelt werden müssen.
Eileiterentzündung, EierstockentzündungEntzündungen von Eileiter und Eierstock, den Anhängseln der Gebärmutter, werden als Adnexitis bezeichnet. Sie sind oft langwierig, sehr belastend für die Patientinnen und stellen eine Gefahr für eine bleibende Unfruchtbarkeit dar. Bestehen die Beschwerden nach Abklingen der akuten Entzündung fort, ist ein Übergang in das chronische Krankheitsstadium erfolgt, was auf unzureichende Therapie oder narbige Veränderungen zurückgeführt werden kann. Charakteristisch sind Schmerzen im Kreuz (oft nach dem Geschlechtsverkehr), Verstopfung, Blähungen und Schmerzen bei der Regelblutung.
Fibromyalgie-SyndromDas Fibromyalgie-Syndrom ist eine typische psychosomatische nicht-entzündliche Erkrankung des rheumatischen Formenkreises. Die Diagnose wird häufig erst lange Zeit nach dem Beginn der Erkrankung gestellt. Wichtigstes Symptom ist der Schmerz, vor allem im Bereich der Muskulatur und der Sehnenansatzstellen, der durch unterschiedliche Faktoren (Stress, Wetterumschwung) verstärkt werden kann. Die Belastbarkeit der Patienten ist stark eingeschränkt. Typisch sind auch Schlafstörungen mit anschließender Tagesmüdigkeit sowie psychische Verstimmungen. Die Beweglichkeit der Gelenke ist nicht eingeschränkt. Eine einzelne Ursache für diese die Patienten sehr belastende Erkrankung ist nicht bekannt. Für die Entscheidung über therapeutische Maßnahmen ist eine Diagnosesicherung und die Erkennung von evtl. vorhandenen Begleiterkrankungen notwendig.
Gastritis
Als Gastritis wird eine Entzündung der Magenschleimhaut bezeichnet, die akut und auch chronisch auftreten kann. Die akute Form ist gekennzeichnet durch Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie teilweise auch durch Magenblutung. Die chronische Gastritis verursacht nur wenig schmerzhafte Beschwerden im Oberbauch, teilweise kommt es zu Verdauungsbeschwerden (Dyspepsie).
Magen-Darm-Geschwüre (Viszerale Schmerzen)
Typisch für Geschwüre im Magen (15%) und im Zwölffingerdarm (85%) sind der Oberbauch-Schmerz, vor allem morgens (Nüchtern-Schmerz), sowie Schmerzen auch im Nabelbereich. Als Ursache gilt heute in 90% der Fälle eine Infektion mit Helicobacter pylori. Hinzu kommen oft eine Überproduktion von Magensäure und äußerlich zugefügte Schädigungen durch Alkohol und Medikamente, besonders NSAR. Gefährlich ist, daß Geschwüre im Magen oder im Zwölffinger-Darm bluten und durchbrechen können, was eine Notoperation erforderlich machen kann.